Von Arzneimitteln sind wir es gewöhnt, sehr auf die Dosierungsempfehlung zu achten. Denn auch von nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten, die jeder von uns zu Hause hat, kann man schnell eine Überdosis nehmen. Wenn man zu viel davon nimmt, können sogar unbedenkliche Medikamente wie Aspirin und Hustensäfte schädlich werden.
Es ist deshalb nicht ungewöhnlich, dass sich neue Anwender eine Frage besonders häufig stellen: „Kann man zu viel CBD nehmen?“. Trotz der außerordentlichen Popularität von CBD gibt es immer noch viel Verwirrung darüber, was es ist und wie es sich auf den Körper auswirkt.
Cannabidiol (CBD) ist eine natürlich in der Hanfpflanze Cannabis sativa vorkommende Verbindung. CBD Öl wird durch Extraktion von Harz aus Cannabisblüten hergestellt. Dieser Harz wird dann mit einem Trägeröl wie Hanf-, Kokos- oder Sojaöl verdünnt.
Im Gegensatz zu THC ist es nicht psychoaktiv – es verursacht also keine Benommenheit und ist deshalb gut für die alltägliche Einnahme geeignet. Viele der Wirkungen des Hanfs, die uns heute schon sehr gut bekannt sind, haben wir tatsächlich dem Wirkstoff CBD zu verdanken.
Cannabidiol wurde vor allem wegen seiner einzigartigen Wirkung bei schwerer Epilepsie bekannt. Es wird aber auch bei Angstzuständen, Schmerzen, Migräne, Schlafstörungen, Morbus Crohn und noch vielen anderen seelischen und körperlichen Krankheiten verwendet.
KANN CBD ÖL SÜCHTIG MACHEN?
Viele Patienten, die sich für eine CBD-Therapie entscheiden, haben in der Vergangenheit Arzneimittel konsumiert, die abhängig machen. 1,9 Millionen Deutsche nehmen regelmäßig Medikamente mit Suchtpotenzial ein. (Quelle: Jahrbuch Sucht)
Folgende Medikamente sind besonders riskant:
- Benzodiazepine wie Diazepam, Lorazepam, Medazepam
- Schmerzmittel; Opioide wie Oxycodon, Tramadol, Fentanyl, Morphium
- Antidepressiva wie SSRI, SNRI
- Schlafmittel auf Z – z.B. Zolpidem, Zopiclon, Zolpidem, Zopiclon…
Es ist deshalb nicht ungewöhnlich, dass sich neue Anwender Sorgen machen, dass CBD auch so wirken könnte. Im Gegenteil zu diesen Arzneimitteln ist CBD aber ein sehr sicheres Mittel, ohne Risiko, dass man davon abhängig werden könnte.
Wissenschaftliche Erkenntnisse haben sogar gezeigt, dass CBD Öl bei der Überwindung von Sucht angewendet werden kann. In erster Linie lindert es die häufigsten Entzugserscheinungen, mit denen Süchtige zu kämpfen haben. So hilft es manchen sogar, mit dem Rauchen aufzuhören.
WIE NIMMT MAN ES SICHER EIN?
Wenn Sie noch nie CBD genommen haben, sollten Sie mit einer niedrigen Dosierung anfangen. Nehmen Sie zuerst nur 1 bis 4 Tropfen pro Tag ein. Sie werden schnell wissen, ob Sie das Mittel gut vertragen. Wenn Sie sich wohl fühlen, können Sie anfangen, die Dosis langsam zu steigern bis der gewünschte Effekt eintritt.
Jeder Mensch ist anders, also gibt es keine Dosierung, die für jeden garantiert funktioniert. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers. Keinesfalls sollten Sie Medikamente schlagartig absetzen und mit CBD ersetzten. Tun Sie das nur, wenn Ihr Arzt damit einverstanden ist und befolgen Sie seine Anweisungen.
KANN MAN CBD TROPFEN ÜBERDOSIEREN?
Einer der vielen Vorteile von CBD ist, dass man es auch sehr hoch dosieren kann. Ein Erwachsener müsste in sehr kurzer Zeit fast 20.000 mg CBD Öl zu sich nehmen, bevor es schädlich werden könnte. Das entspricht 10 Flaschen eines 20% CBD Öls.
In Studien konnte Cannabidiol in einer Dosierung von bis zu 300 mg pro Tag ganze 6 Monate lang sicher eingenommen werden. Zum Vergleich: 1 Tropfen eines 10% Öl enthält 4 mg CBD. In der Studie bekamen Probanden also eine Menge verabreicht, die mit 75 Tropfen pro Tag vergleichbar wäre. Sogar die Einnahme von höheren Dosen zwischen 1200 und 1500 mg täglich (4 Wochen lang) erwies sich in Versuchen als sicher.
DARF MAN CBD NEHMEN, WENN MAN SCHWANGER IST ODER STILLT?
Jede Mutter wünscht sich, dass ihr Kind gesund ins Leben startet. Es gibt viele chemische und sogar natürliche Mittel, die man während der Schwangerschaft und Stillzeit vermeiden sollte.
Zwar gibt es noch keine schlüssigen Beweise dafür, dass CBD schlecht für das ungeborene oder neugeborene Kind sein könnte, trotzdem ist Vorsicht geboten. Denn die Forschung steckt hier noch immer in den Kinderschuhen.
Eine Studie hat gezeigt, dass Cannabinoide von einer schwangeren Frau auf ihren Fötus übertragen werden können. „Wir wissen immer noch nicht, wie sich Marihuana auf das sich schnell entwickelnde Gehirn eines Babys auswirkt“, sagte dazu eine der Autorinnen dieses Berichts, Frau Dr. Mary E. O’Connor.
FAZIT
Mit frei verkäuflichen CBD Ölen kann man sich realistisch gesehen nicht überdosieren. Wenn Sie eine höhere Dosierung ausprobieren möchten, spricht also nichts dagegen.
Achten Sie jedoch darauf, dass Sie Ihre tägliche Dosis nicht zu abrupt erhöhen. Unsere Körper bevorzugen es, im Gleichgewicht zu sein. Wenn wir dieses Gleichgewicht stören, können unangenehme körperliche Reaktionen auftreten.
Hören Sie auf Ihren Körper und gedulden Sie sich mit der Steigerung. Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.
Bei der Einnahme von cannabinoidhaltigen Produkten kann es unter Umständen zu Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten kommen. Sollten Sie selbst Medikamente einnehmen, so ist der Einsatz von CBD und anderen Cannabinoiden vorher mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.